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Skurril: Diese Insel in Europa wechselt alle 6 Monate ihr Land

Startseite › Ziele › Inseln › Diese Insel in Europa wechselt alle 6 Monate ihr Land Skurril Diese Insel in Europa wechselt alle 6 Monate ihr Land Kaum zu glauben, aber diese kleine Insel war tatsächlich mal Anlass für Streit zwischen zwei Ländern Foto: Screenshot Google Earth Angelika Pickardt Redaktionsleiterin 23. April 2025, 15:20 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten Die Fasaneninsel im Fluss Bidassoa ist wohl weltweit einzigartig, denn sie gehört sowohl zu Spanien als auch zu Frankreich – und wechselt alle sechs Monate den „Besitzer“. Das hat historische Gründe, denn einst spielte sie eine tragende Rolle bei der Beendigung eines Krieges zwischen den beiden Ländern. Artikel teilen Zwischen den Städten Hendaye in Frankreich und Irún in Spanien liegt im Fluss Bidassoa ein ganz besonderer Ort – die Isla de los Faisanes, zu Deutsch: Fasaneninsel. Der Bidassoa ist der Grenzfluss zwischen beiden Ländern, und in der Geschichte hat die nur 200 mal 40 Meter große Insel eine tragende Rolle gespielt.  Im Jahr 1659 trafen sich Spanien und Frankreich nach fast 25 Jahren Krieg zu Friedensverhandlungen – und zwar auf neutralem Gebiet, nämlich auf der Fasaneninsel. Wie die spanischsprachige „BBC“ berichtet, wurden auf beiden Seiten Holzbrücken auf die Insel gebaut. Nervöse Armeen warteten mit den Waffen im Anschlag, während ihre Anführer mehr als drei Monate lang den sogenannten „Pyrenäen-Vertrag“ aushandelten. Dieser sollte die zukünftigen Grenzen neu definieren. Blick auf die Fasaneninsel vom spanischen Ufer aus Foto: Wikimedia Commons/Zarateman / CC0 1.0 Universal Eine Insel, zwei Nationalitäten In der Folge trat Spanien laut „BBC“ die Gebiete des heutigen Luxemburg, Flandern und Nord-Katalonien an Frankreich ab. Der Pakt wurde schließlich durch eine königliche Hochzeit besiegelt. Der französische Herrscher Ludwig XIV. heiratete Maria Theresia, die Tochter des spanischen Monarchen Philipp IV. Hier wurde auch vertraglich festgelegt, dass die unbewohnte Fasaneninsel künftig von beiden Nationen verwaltet werden sollte. Und so ist sie seit mehr als 350 Jahren sowohl spanisch als auch französisch. Dieses Monument auf der Fasaneninsel erinnert noch heute an den historischen Frieden zwischen Spanien und Frankreich Foto: Getty Images Auch interessant: Diese 9 Inseln darf niemand betreten Da es aber vor allem zwischen spanischen und französischen Fischern auf dem Fluss immer wieder zu Streit um Fanggründe im Fluss kam, wurde 1856 im sogenannten „Vertrag von Bayonne“ eine skurrile Zusatzklausel beschlossen. Fortan würde die Fasaneninsel eine Hälfte des Jahres zu Spanien gehören, die andere Hälfte zu Frankreich. 1861 ließ man in Gedenken an diesen neuen Frieden auf der Insel ein noch heute sichtbares Denkmal aufstellen, 1901 trat die Regelung dann in Kraft. Mehr zum Thema Canfranc in den Pyrenäen Spaniens verlassener Protz-Bahnhof in den Bergen 0 Er wurde bereits mehrfach besetzt Isla de Perejil – der bizarre Konflikt um diesen Felsen An der Grenze zu Frankreich Canfranc – Spaniens berühmtester Geisterbahnhof wird ein Luxushotel Ein halbes Jahr spanisch, ein halbes Jahr französisch Vom 1. Februar bis zum 31. Juli ist sie seitdem spanisch, die andere Hälfte des Jahres liegen ihre Geschicke in französischer Hand. „Regiert“, oder besser verwaltet, wird sie in dieser Zeit von einem Marine-Kommandanten des jeweiligen Landes. Dieser wird auch als „Vize-König“ bezeichnet. Einmal im Jahr kommen auch Gärtner auf die Insel, um den Wildwuchs zu bekämpfen. Denn längst hat die Fasaneninsel für beide Länder nur noch symbolische Bedeutung. BILD Reisen: Jetzt die besten Hotels in Aquitanien entdecken! Für die Öffentlichkeit ist sie nur selten zugänglich. Außerdem ist die Fasaneninsel mittlerweile in einem schlechten Zustand. Denn sie hat durch Erosion über die Jahrhunderte mittlerweile etwa die Hälfte ihrer ursprünglichen Größe eingebüßt, und niemand möchte für ihre Rettung wirklich Geld in die Hand nehmen. Gelegentlich wird sie aber noch als symbolischer Schauplatz diplomatischer Verhandlungen genutzt, früher hat man hier laut „El Español“ auch immer wieder Gefangene ausgetauscht. Themen BILDreisen Europa Frankreich Spanien

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